Verbandspräsident Karl Haeusgen befürchtet eine “nicht kalkulierbare Dauersubvention mit der Gießkanne”
Frankfurt am Main – Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sieht in den Plänen des grünen Vizekanzlers und Wirtschaftsministers Robert Habeck eine „nicht kalkulierbare Dauersubvention mit der Gießkanne“. Diese, so VDMA-Präsident Karl Haeusgen, berge zudem „die Gefahr, eine Brücke ins Nichts zu werden“.
Dringender Handlungsbedarf
Dabei stellt Haeusgen außer Frage, dass es einen dringenden Handlungsbedarf in Sachen Energiepreisen gibt. „Der Strompreis ist ein Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Daher ist der Ansatz der Bundesregierung richtig, dass eine strukturelle Lösung nur in einer schnellstmöglichen Ausweitung des Angebots von Strom aus erneuerbaren Energien, flankiert von Systemmaßnahmen wie Netzausbau und Back-up-Kraftwerken, bestehen kann.“
Höchste Priorität muss dem Branchenvertreter nach jetzt eine allgemeine Dämpfung der Energiekosten haben. Aus Sicht von Haeusgen kommen in diesem Zusammenhang sowohl eine Senkung der Stromsteuer als auch eine stärkere Übernahme der Netzumbaukosten in Betracht. Voraussetzung für beides sei jedoch eine solide Gegenfinanzierung.
Problem europäisch angehen
Der Interessenvertreter sieht zudem eine Stärkung der Souveränität und Resilienz als eine europäische Aufgabe. „Hierzu gilt es, Kostenvorteile bei Produktionsstandorten innerhalb der EU konsequent zu nutzen. Ein Subventionswettlauf innerhalb der EU muss im Interesse des Wirtschaftsstandortes Europa und seiner globalen Positionierung vermieden werden“, so Haeusgen.